Die Liste der Kinos in Berlin-Prenzlauer Berg gibt eine Übersicht aller Kinos, die im heutigen Berliner Ortsteil Prenzlauer Berg existiert haben oder noch existieren. Die Liste wurde nach Angaben aus den Recherchen im Kino-Wiki aufgebaut und mit Zusammenhängen der Berliner Kinogeschichte aus weiteren historischen und aktuellen Bezügen verknüpft. Sie spiegelt den Stand der in Berlin jemals vorhanden gewesenen Filmvorführeinrichtungen als auch die Situation im Januar 2020 wider. Danach gibt es in Berlin 92 Spielstätten, was Platz eins in Deutschland bedeutet, gefolgt von München (38), Hamburg (28), Dresden (18) sowie Köln und Stuttgart (je 17). Gleichzeitig ist diese Zusammenstellung ein Teil der Listen aller Berliner Kinos und der Ortsteillisten.

Einleitung

Der bis Mitte des 19. Jahrhunderts landwirtschaftliche Norden innerhalb der Weichbildgrenzen Berlins entwickelte sich bis 1900 zum bevölkerungsreichen Arbeiterbezirk, auf Brauereigelände entstanden aus Biergärten Vergnügungsstätten. Mit dem Aufkommen der Kintöppe siedeln sich ab 1907 Ladenkinos mit Bierbüffet entlang der Ausfallstraßen an. Die Einkaufs- und Vergnügungsmeile der Schönhauser Allee, an der Prenzlauer Allee und der Neuen Königs-/ Greifswalder Straße. Oft wurde in Neubaumietshäusern im Erdgeschoss das Ladenkino mit eingebaut, andere werden in schlecht laufende und verwinkelte Gastwirtschaften hinein eröffnet. Zu den 1930er Jahren hin steigen die Ansprüche, es entstehen eigenständige Kinobauten der Lichtspielhäuser und die notwendige Umstellung auf Tonfilmtechnik führt zu Umbauten an den Ladenkinos. Kleinkinos gehen in die Hand von Kinounternehmern. Besitzerwechsel in den nördlichen und östlichen Vororten, nach 1920 den Verwaltungsbezirken fanden häufiger als im Westen (Charlottenburg, Schöneberg, Wilmersdorf) statt. Zu den kleineren erfolgreichen Kinos gehörten: Mila, Skala, Roxy und Schauburg am Arnimplatz. Um 1930 bestehen sieben „Kinopaläste“ im Ortsteil, damals dem Innenstadtbezirk Prenzlauer Berg: UFA-Palast Königstadt, Prater, Filmpalast Puhlmann, Märchenbrunnen, dazu kommen das Colosseum, das FaF (Filmtheater am Friedrichshain) und das Elysium.

Inflationszeit und Wirtschaftskrach von 1929 fanden in den Besitzerwechseln bei einigen Kinos ihre Widerspiegelung. Die Kinos in jenen bei den Luftangriffen verschonten Häusern wurden noch (meist privat) bis ans Ende der 1950er Jahre geführt. Der VEB Berliner Filmtheater (später als Bezirksfilmdirektion strukturiert) führte einige weiter. Die in den 1950er Jahren renovierten größeren Kinos blieben bestehen. Das in der unmittelbaren Nachkriegszeit vom Metropol-Theater genutzte Colosseum wurde nach seiner Rekonstruktion ab 1957 zeitweise zum DEFA-Erstaufführungskino. Nach der politischen Wende von 1990 nahmen Kinoaktivisten die Gelegenheit und eröffneten auch im Ortsteil Konzeptkinos neu, teils an vorherigen Kinostandorten. Kinotradition oder Denkmalauflagen (FaF, Colosseum) schützen wohl manchen Standort oder Konzepte wie bei der Spielstätte im Zeiss-Planetarium führen zur Sicherung der notwendigen Besucherzahl.

Kinoliste

Für das Buch Kinoarchitektur in Berlin 1895–1995, Berlin 1995 wurden im Ortsteil Prenzlauer Berg (1995 Bezirk Prenzlauer Berg) noch weitere Kinos recherchiert. Genannt sind die Kinematogarphentheater für Kniprodestraße 118b (1907), Driesener Straße 24 (1910), Jablonskistraße 38 (1920) und Göhrener Straße 8 (1927–1930), sowie das „Spiegelberg“ (1927) in der Esmarchstraße 26. Von 1927 (bzw. 1928) bis 1936 wurden due Gemeindesäle der Immanuel-Kirch-Gemeinde (Immanuelkirchstraße 1) und der Corpus Christi Gemeinde (Conrad-Blenkle-Straße 44, bis 1974 Thorner Straße) für regelmäßige Filmvorführungen genutzt. Der Kinder- und Jugendfilmclub befand sich in den 1980er Jahren in der Schivelbeiner Straße 45 (damals: Willi-Bredel-Straße 45).

Anmerkungen

  • Die Berliner Adressbücher sind nach Erscheinungsjahr bezeichnet und geben die Situation des Vorjahres wieder. Vorwiegend sind im Straßenteil die Mieter (Bewohner) genannt, zudem handelsgerichtlich eingetragene Firmen. Die privat von Besitzern mit anderem Wohnsitz betrieben Kinos sind so nicht notiert. Neben den ausführlichen Adressbuchzitaten wurde teilweise die Darstellung Ausgabejahr/Blattnr.im „digital.zlb.de“ angegeben um den Beleg nicht zu ausführlich zu führen.
  • Mai 1905: „Nach einer amtlichen Statistik gibt es in Berlin 16 ortsfeste Kinos. Sie zeigen gemischte Programme mit Kurzfilmen, die vorwiegend in Deutschland und Frankreich produziert werden.“

Literatur

  • Astrid Bähr: Alhambra-Lichtspiele. In: Sylvaine Hänsel, Angelika Schmitt (Hrsg.), Kinoarchitektur in Berlin 1895–1995, Berlin 1995.
  • Sylvaine Hänsel, Angelika Schmitt (Hrsg.): Kinoarchitektur in Berlin 1895–1995. Verlag Reimer, Berlin 1995, 296 Seiten, ISBN 3-496-01129-7.
  • Reichs-Kino-Adressbuch. Berlin, LBB 1918–1942. (Standortlisten)

Weblinks

Das Kino Wiki ist aktuell auf filmtheater.square7.ch gehostet. Die Daten wurden zusammengetragen aus den Spezialadressbüchern Reichskino Adressbuch (Verlag Lichtbühne) und Kinoadressbuch (Verlag Max Mattisson) sowie der Kinoliste (1907–1910) der Ersten Fachzeitschrift für die gesamte Lichtbild-Kunst, Der Kinematograph. Das Projekt der Berliner Kinos geht auf diese Daten zurück und ergänzt regionale Bezüge.

  • Filmtheatergeschichte in Deutschland, Österreich und der Schweiz
  • Berlins unabhängiger Kinoführer
  • Kinos auf der Spur – Alle Kinos im Computer. In: Berlinische Monatsschrift, 12/1996, beim Luisenstädtischen Bildungsverein


Einzelnachweise


Liste der Kinos in BerlinPrenzlauer Berg Wikipedia

Die schönsten Kinos in Berlin Berlin CREME GUIDES

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Berlin Prenzlauer Berg Kino in der Kulturbrauerei nightphotos.de

Berlins beste Kinos Von klein und besonders bis Mainstream