Chlebowo (deutsch Klebow) ist ein Dorf in der Woiwodschaft Westpommern in Polen. Es gehört zur Gmina Gryfino (Gemeinde Greifenhagen) im Powiat Gryfiński (Greifenhagener Kreis).

Geographie

Das Kirchdorf liegt in Hinterpommern, zwischen Oder und Madüesee (poln. Jezioro Miedwie), etwa zehn Kilometer nordöstlich der Stadt Greifenhagen und sieben Kilometer nordwestlich des Dorfs Żelisławiec (Sinzlow).

Auf der Gemarkung des Dorfs befindet sich der Gerland-See.

Geschichte

Das Kloster Kolbatz kaufte zu Beginn des 13. Jahrhunderts von einem gewissen Tessimer, Sohn des Pribo, ein Gut („predium“) in Klebow. Überliefert sind zwei Urkunden des pommerschen Herzogs Bogislaw II. von 1212/1213, in denen dieser den Erwerb bestätigte. Klebow ist ferner in einer angeblichen Besitzbestätigung des pommerschen Herzogs Barnim I. für das Kloster Kolbatz von 1226 genannt, die aber als unecht erkannt ist.

Das Dorf Klebow selbst befand sich im Besitz des Klosters Michelsberg in Bamberg, dessen Förderer Otto von Bamberg in den 1120er Jahren als „Apostel der Pommern“ Pommern missioniert hatte. Im Jahre 1237 verkaufte der Abt des Klosters Michelsberg das Dorf Klebow an das Kloster Kolbatz. Eine Aufzählung der Dörfer, darunter Clebow, die das Kloster 1345 in Besitz hatte und die einer Urkunde Kaiser Karls IV. entnommen ist, hat Restorff angegeben.

Wie Berghaus mitteilt, belehnte 1481 und abermals 1492 der Abt Johann des Klosters Kolbatz die Familie Palen mit Teilen der Dörfer Klebow, Brünken sowie Klütz und mit einem anderen Teil von Klebow die Familie Koldenbeck. Nach dem gänzlichen Erlöschen der Familie Palen um das Jahr 1679 wurden diese Güter, als erledigte Klosterlehen, mit dem Domänenamt Kolbatz vereinigt. Als sich Preußen nach dem Tilsiter Frieden gegenüber Napoleon I. zur Zahlung von Kriegskostenentschädigungsgeldern verpflichtet hatte, gab König Friedrich Wilhelm III. Domänen des Amts Kolbatz 1811 zur Veräußerung frei. Klebow mit dem Vorwerk Wendefeld ging für 50.000 Taler in den uneingeschränkten Privatbesitz von Georg Friedrich Schulze über. Durch eine Urkunde vom 31. Oktober 1845 erklärte der König das Gut Klebow für die Dauer der Lebenszeit Schulzes und seiner ehelichen Abkömmlinge für landtagsfähig. Seit 1848 saß der Sohn des Erwerbers, Theodor August Schulze, auf Klebow.

Um 1864 hatte das Dorf Klebow ein Pfarrgehöft, eine Küsterschule, einen Bauernhof, 15 Kossätenhöfe, eine Schmiede, eine Gaststätte, sieben Fabrikgebäude, 53 Wohnhäuser und eine große Anzahl kleiner Eigentumsstellen.

Bis 1945 bildete Klebow eine Landgemeinde im Landkreis Greifenhagen der preußischen Provinz Pommern. Zur Gemeinde gehörte auch der Wohnplatz Klebower Obermühle. Die Gemeinde war zunächst dem Amtsbezirk Klebow zugeordnet und kam bei dessen Auflösung 1939/1940 zum Amtsbezirk Sinzlow.

Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Klebow von der Roten Armee eingenommen. Nach dem Zweiten Weltkrieg kam Klebow, wie ganz Hinterpommern, an Polen. Der Ortsname wurde zu „Chlebowo“ polonisiert. Die Bevölkerung wurde vertrieben.

Demographie

Kirchspiel

Das evangelische Kirchspiel gehörte vor 1945 zur Synode Greifenhagen.

Söhne und Töchter des Ortes

  • Karl Hinz (1934–2016), deutscher Geophysiker, Meeresforscher und Geologe

Siehe auch

  • Liste der Orte in der Provinz Pommern

Literatur

  • Klebow, Dorf und Rittergut, Kreis Greifenhagen, Regierungsbezirk Stettin, Provinz Pommern. In: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Klebow (meyersgaz.org).
  • Ludwig Wilhelm Brüggemann: Ausführliche Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes des Königl. Preußischen Herzogthums Vor- und Hinter-Pommern. Teil II, Band 1: Beschreibung der zu dem Gerichtsbezirk der Königl. Landescollegien in Stettin gehörigen Hinterpommerschen Kreise. Stettin 1784, S. 107–108, Ziffer (11) (Google Books).
  • Heinrich Berghaus: Landbuch des Herzogthums Stettin, von Kamin und Hinterpommern; oder des Verwaltungs-Bezirks der Königl. Regierung zu Stettin. Bearbeitet von Heinrich Berghaus. Zweiten Teils dritter Band: Kreise Greifenhagen und Piritz. Anklam 1868, S. 370–371 (Google Books).

Weblinks

  • Klebow beim Heimatkreis Greifenhagen

Fußnoten


AZOWIE UKRAINSKA KUCHNIA GRYFINO Gryfino Speisekarte 🍽️

CHLEBOWO /Klebow/ zamki, pałace, dworki

Studium uwarunkowań i kierunków zagospodarowania przestrzennego miasta

Gmina Gryfino Przewodnik Dioblina

Miejscowości