Die Wublitz ist ein rechter Nebenarm der Havel. Er besteht aus einer zusammenhängenden, bei Marquardt beginnenden Seenkette. Den Anschluss an den Hauptfluss stellt der Große Zernsee her. Ursprünglich war die Wublitz ein Nebenfluss. Dies änderte sich durch die mehrfache Unterbrechung des Oberlaufs. Verwechslungsgefahr besteht mit der Woblitz, einem linken Havelzufluss.

Herkunft des Gewässernamens

Der Gewässername ging in seinem Anfang auf das Wort Havel zurück. Der Flussname stammte aus dem Germanischen. Die slawischen Sprachen übernahmen ihn. Durch Umformung und Verkleinerung entstand daraus Voblica, was ‚Kleine Havel‘ bedeutet.

Geschichte und Verlauf

Die Wublitz hatte ursprünglich einen Oberlauf, der länger war als die bekannte Seenkette, aber der Oberlauf ist durch zwei Kanäle und den äußeren Berliner Autobahnring mehrfach zerschnitten worden.

Vor diesen Verkehrsbauten lag das Quellgebiet der Wublitz in der feuchten Rinne bei Wustermark. Diese Rinne enthielt schon im 18. Jahrhundert eine Pseudobifurkation aus Gräben, die nordwärts in den Großen Havelländischen Hauptkanal und südwärts zur Potsdamer Havel entwässerten. Der Schöppengraben, später durch den Bau des Havelkanals verschwunden, hatte seinen Scheitelbereich etwa dort, wo heute die B 5 den Kanal überquert. Südlich von Dyrotz zweigte nach Osten der Priorter Graben (GKZ = 585282, Länge = 6,115 km) ab, der heute noch besteht und über den Satzkornschen Graben in den Havelkanal entwässert wird. Nahe diesen heutigen Mündungen vereinigten sich vor dem Kanalbau Schöppengraben und Priorter Graben im Wublitzsee. Von ihm floss die Wublitz durch das Feucht- und heutige Naturschutzgebiet Falkenrehder Wublitz, in dessen Mitte heute ein nächstes Rinnsal entspringt, das wiederum am Havelkanal endet, hier von Westen. Auf gleicher Höhe, aber jenseits des Kanals am Ortsrand von Paaren befindet sich seit 1951/52 die Wublitzquelle. Aber zum Schluss des Berliner Rings 1979 wurde das dort entspringende Gewässer unterbrochen. Da der Weitertransport des Wassers hier durch Versickerung erfolgt, sind Überflutungen bei feuchtem Wetter hier jetzt stärker als unter natürlichen Bedingungen.

Unterhalb des Autobahndamms ist die Wublitz eine Seenkette, ein nordwärts blind endender Querarm der Havel, und nicht auf Zufluss von oben angewiesen. Schon seit 1876 durchquert der Sacrow-Paretzer-Kanal (vom Durchfluss her der künstliche Hauptarm der Havel), in Ost-West-Richtung den größten See der nordsüdwärts verlaufenden Wublitz, den Schlänitzsee. Unterhalb von Nattwerder mündet sie in den Großen Zernsee der Havel.

Definitionen und Maße

Der Bereich unterhalb der Autobahn wird geografisch Wublitzseengebiet genannt. Es besteht aus der Bundeswasserstraße Wublitz (Wl) mit 2,424 km zwischen den Brücken bei Einhaus (ohne Haus) und der Brücke in Grube, dem Schlänitzsee als Teil des Sacrow-Paretzer Kanals mit einer Nordsüdausdehnung von 4,4 km, einschließlich Buchten, und einem Gewässer II. Ordnung von 452 m Länge, zusammen also 7,3 km. Dazu kommen noch 1,4 km von der Brücke Einhaus bis zur Gewässermitte der Havel. Die mittlere Höhe der Wasserfläche liegt bei 29,3 m ü. NHN. Die Länge an verlorenen Oberläufen beträgt 2,4 km ab Paaren und gut 10 km ab Wustermark.

Geomorphologie

Die Wublitz-Rinne schlängelt sich von der Nordspitze des Großen Zernsees in Richtung Norden bis zum Berliner Urstromtal. Die Abflussrinne entstand während der Weichsel-Kaltzeit. Die Südhälfte der Vertiefung füllt der namensgebende Fluss auf.

Siedlung und Nutzung

An den zu großen Teilen unter Naturschutz stehenden Ufern der Wublitz liegen im Osten die zu Potsdam gehörenden Ortschaften Marquardt, Grube und Nattwerder, im Norden Uetz und im Westen die Werderaner Wohnplätze Leest und Eichholz.

Am Ostufer gibt es zwischen Grube und Nattwerder ein Pumpwerk, das den Wasserspiegel in den Gräben der angrenzenden Müllwiese (Eigenname, keine Deponie) bei 28,4 m über NHN hält.

Brücken

Literatur

  • Gebhard Falk, Heinz-Dieter Krausch (Erarbeitung), Werner Schmidt (Hrsg.): Havelland um Werder, Lehnin und Ketzin. Ergebnisse der heimatkundlichen Bestandsaufnahme in den Gebieten Groß Kreutz, Ketzin, Lehnin und Werder (= Werte der deutschen Heimat. Band 53). 1. Auflage, Selbstverlag des Instituts für Länderkunde, Leipzig 1992, ISBN 3-86082-014-1, Einzeldarstellung. B 25 Wublitz, S. 100.

Weblinks

Einzelnachweise


Wolfgang Bublitz Betriebsleiter MBA Neumünster GmbH XING

Ferienhaus Wublitz

Bublitz GmbH

Ferienhaus Wublitz

Wenn der Blitz um Würzburg einen Bogen macht