Kirchham ist eine Gemeinde in Oberösterreich im Bezirk Gmunden im Traunviertel mit 2249 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024).

Geografie

Kirchham liegt zwischen 430 und 806 Meter über dem Meer am Fuß der letzten Ausläufer des Alpenvorlandes, am Tor zum Salzkammergut. Die Entwässerung erfolgt durch die Äußere und die Dürre Laudach. Im Südosten steigt das Land zu größtenteils bewaldeten Höhen von 600 bis 800 Meter an. Die höchsten Erhebungen sind Hochkogel (662 m), Feichtenberg (664 m), Himmelreich (768 m) und Oberriedel (806 m). Die Ausdehnung beträgt von Nord nach Süd 7,8 und von West nach Ost 6,6 Kilometer. Die Gesamtfläche umfasst 28 Quadratkilometer. Davon werden 49 Prozent landwirtschaftlich genutzt und 42 Prozent sind bewaldet.

Gemeindegliederung

Das Gemeindegebiet umfasst folgende 22 Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2024):

Die Gemeinde besteht aus den Katastralgemeinden Feichtenberg, Kaltenmarkt, Kampesberg, Kirchham, Kogl und Krottendorf.

Die Gemeinde liegt im Gerichtsbezirk Gmunden.

Nachbargemeinden

Geschichte

Ortsgeschichte

Das heutige Gemeindegebiet wurde um das Jahr 15 vor Christus von den Römern besetzt. Die als „alte Salzstraße“ bezeichnete Römerstraße von Gmunden nach Eisengattern führte die Laudach entlang, wobei sich im Bereich der heutigen Bäckermühle eine Furt befand. Teile dieser Straße sind auch heute noch als „Hohlwege“ vorhanden. Nach dem Zusammenbruch des Römischen Reiches 476 nach Christus verödete das Land, bis eine Besiedlung durch die Bayern im 7. und 8. Jahrhundert erfolgte. Darauf deuten Haus- und Ortsnamen mit den Endungen -ing, -ham, -um und -heim hin.

Die erste schriftliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1249. In dieser Urkunde bestätigt Papst Innozenz IV. dem Stift Kremsmünster den Besitz seiner Güter und Kirchen, dabei wird auch die Laurentius-Kapelle in Chirichheim (Kirchheim) erwähnt. In dieser frühen Zeit wechselte die Schreibweise mehrfach: „Kürhrimb“, „Khihamb“, „Khirichham“, „Chiricheim“ zu „Kirchheim“. Eine einschiffige Kirche wurde um 1500 errichtet.

Ursprünglich im Ostteil des Herzogtums Bayern liegend, gehörte der Ort seit dem 12. Jahrhundert zum Herzogtum Österreich. Seit 1490 wird er dem Fürstentum Österreich ob der Enns zugerechnet.

Während der Napoleonischen Kriege war der Ort mehrfach besetzt.

Seit 1918 gehört der Ort zum jetzt offiziell so genannten Bundesland Oberösterreich. Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich am 13. März 1938 gehörte der Ort zum Gau Oberdonau. Nach 1945 erfolgte die Wiederherstellung Oberösterreichs.

Einwohnerentwicklung

1991 hatte die Gemeinde laut Volkszählung 1.914 Einwohner. Die Einwohnerzahl blieb konstant bis 2001 um dann bis 2018 auf 2.139 Personen zu wachsen. In den zwanzig Jahren von 1991 wurde die negative Wanderungsbilanz durch eine positive Geburtenbilanz ausgeglichen.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

  • Alte Pfarrkirche Kirchham hl. Laurentius: Ein einschiffiges Gotteshaus mit einem Netzrippengewölbe um 1500.
  • Neue Pfarrkirche Kirchham hl. Laurentius: Im scharfem architektonischen Kontrast zur Alten Pfarrkirche 1997/1998 erbaut.
  • Schloss Kirchham, das heutige Gasthaus Pöll.

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Jährlich am 5. Jänner findet der Glöcklerlauf statt und am Wochenende zu Christi Himmelfahrt die Feuerwehrfesttage der FF Kirchham.
  • Summerbeats der Landjugend Kirchham

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaftssektoren

Von den 106 landwirtschaftlichen Betrieben des Jahres 2010 wurde die eine Hälfte im Haupt- und die andere Hälfte im Nebenerwerb geführt. Die Haupterwerbsbauern bewirtschafteten mehr als siebzig Prozent der Flächen. Im Produktionssektor arbeiteten 116 Erwerbstätige im Bereich Herstellung von Waren, 14 in der Bauwirtschaft und einer in der Energieversorgung. Die wichtigsten Arbeitgeber des Dienstleistungssektors waren die Bereiche freiberufliche Dienstleistungen (172), Handel (111), soziale und öffentliche Dienste (47) und Beherbergung und Gastronomie (32 Mitarbeiter).

1) Betriebe mit Fläche in den Jahren 2010 und 1999

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat hat 19 Mitglieder.

  • Mit den Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen in Oberösterreich 1997 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 13 ÖVP, 5 FPÖ, 4 BLK und 3 SPÖ. (25 Mandate)
  • Mit den Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen in Oberösterreich 2003 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 14 ÖVP, 5 SPÖ, 3 FPÖ und 3 BLK. (25 Mandate)
  • Mit den Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen in Oberösterreich 2009 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 19 ÖVP, 3 FPÖ und 3 SPÖ. (25 Mandate)
  • Mit den Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen in Oberösterreich 2015 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 18 ÖVP, 4 FPÖ und 3 SPÖ. (25 Mandate)
  • Mit den Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen in Oberösterreich 2021 hat der Gemeinderat folgende Verteilung: 13 ÖVP, 3 FPÖ und 3 SPÖ. (19 Mandate)

Bürgermeister

Bürgermeister seit 1850 waren:

Wappen

Blasonierung: Gespalten; rechts in Silber zwei blaue, symmetrisch zueinander verlaufende Wellenpfähle; links in Grün die Westfassade einer goldenen, gotischen Kirche, mitten davor ein gotischer, durch drei Querbänder geteilter Turm mit schwarzem Zeltdach; im obersten Stockwerk ein schwarzes Spitzenbogenfenster, im zweiten ein schwarzes, quadratisches Zifferblatt, im ersten ein schwarzes hochrechteckiges Fenster und im Erdgeschoss eine Vorhalle mit schwarzem Dach und schwarzem Portal. Die Gemeindefarben sind Grün-Gelb.

Das 1978 verliehene Gemeindewappen zeigt die Vorderansicht der alten Pfarrkirche, die Wahrzeichen und Namensgeberin des Ortes ist. Die beiden Wellenpfähle symbolisieren die beiden das Gemeindegebiet durchfließenden Flüsse, die Äußere und Innere (oder Dürre) Laudach.

Gemeindepartnerschaften

  • seit ? Partnergemeinde ist Kirchham im Landkreis Passau in Bayern.

Literatur

  • Walter Buchegger: Kirchhamer Heimatbuch, auf der Grundlage der Chronik von Kirchham bis 1945. Trauner, Linz 2000.
  • Kleindenkmäler aus Kirchham erzählen Geschichten. Kulturausschuss der Gemeinde Kirchham, 2020.
  • Naturraumkartierung Oberösterreich. Biotopkartierung Gemeinde Kirchham. Endbericht. Gutachten Naturschutzabteilung Oberösterreich. Kirchdorf an der Krems / Salzburg 2006, S. 1–312 (zobodat.at [PDF]).

Weblinks

  • Webpräsenz der Gemeinde Kirchham
  • Weitere Infos über die Gemeinde Kirchham auf dem Geo-Infosystem des Bundeslandes Oberösterreich.
  • Bibliografie zur oberösterreichischen Geschichte. Suche nach 'Kirchham'. In: ooegeschichte.at. Virtuelles Museum Oberösterreich; abgerufen am 1. Januar 1900 

Einzelnachweise


Kirchham wird Teil der Kulturhauptstadt Europas salzi.at

Kirchham. Das Leben ist schön. Startseite Unser Kirchham

Erlebnis

Kirchham. Das Leben ist schön. Startseite Unser Kirchham

Mitteilungsblatt