Štramberk (deutsch Stramberg) ist eine Stadt in Tschechien. Sie liegt acht Kilometer östlich von Nový Jičín und gehört zum Okres Nový Jičín.
Geographie
Štramberk befindet sich in einem Kessel in der Štramberská vrchovina (Stramberger Bergland). Nördlich erhebt sich der Burgberg (509 m n.m.) mit der Burgruine Štramberk, im Nordosten die Bílá hora (557 m n.m.) und südlich der Kotouč (511 m n.m.). Gegen Westen liegt das Tal der Sedlnice. Das Städtchen liegt auf dem Gebiet des Naturparks Podbeskydí.
Nachbarorte sind Závišice im Norden, Kopřivnice im Osten, Lichnov im Südosten, Ženklava im Süden, Životice u Nového Jičína im Südwesten, Žilina im Westen sowie Rybí im Nordwesten.
Geschichte
Das 1211 erstmals erwähnte Bergstädtchen im Zentrum der Štramberker Hochebene im Vorgebirge der Beskiden, wird auch „Mährisches Bethlehem“ genannt. Es wurde am 4. Dezember 1359 vom Sohn des böhmischen Königs Johann von Luxemburg, dem mährischen Markgrafen Johann Heinrich von Luxemburg, zur Stadt ernannt.
Am 8. Mai 1241 (Himmelfahrtstag) kam es zu einer Schlacht zwischen den Mongolen und den einheimischen Strambergern. Zur Erinnerung an die Opfer der Mongolen, welche angeblich den Strambergern die Ohren abgeschnitten haben sollen, wird seit dieser Zeit Süßgebäck aus Lebkuchenteig, die so genannten „Štramberker Ohren (Ohrwatscheln)“ hergestellt.
Nach dem Münchner Abkommen wurde der Ort dem Deutschen Reich zugeschlagen und gehörte bis 1945 zum Landkreis Neu Titschein, Regierungsbezirk Troppau, im Reichsgau Sudetenland.
Demographie
Gemeindegliederung
Für die Stadt Štramberk sind keine Ortsteile ausgewiesen. Grundsiedlungseinheiten sind Bařiny, Kotouč, Libotínské Paseky, Rybské Paseky und Štramberk. Zu Štramberk gehören zudem die Ansiedlungen Dražné, Na Kanadě, Na Kozině und Tamovice (Tannendorf).
Sehenswürdigkeiten
Das historische Stadtzentrum wurde 1969 zum städtischen Denkmalreservat erklärt.
- Die Stadt dominiert die Ruine der Burg Štramberk (deutsch Strahlenberg) mit ihrem zylindrischen Turm (Trúba), der heute als Aussichtsturm genutzt wird.
- Berg Kotouč mit Aussicht, in drei Höhlen wurden in den Jahren 1878–1883 wichtige vorgeschichtliche Funde gemacht, darunter Überreste des Beinknochens eines Neanderthaler-Kindes.
- Komplex der Volksarchitektur aus Blockhäusern aus dem 18. und 19. Jahrhundert
- Höhle Šipka
- Aussichtsturm Bílá Hora
- Botanischer Garten in einem ehemaligen Kalksteinbruch
- Museum über den Illustrator Zdeněk Burian
- Typische mährische Holzhäuser
- Ortsansichten
Söhne und Töchter der Stadt
- Martin Stephan (1777–1846), deutsch-amerikanischer Geistlicher
- Jiří Hanzelka (1920–2003), Weltreisender, Autor, Fotograf, Unterzeichner der Charta 77
Weblinks
- Website (tschechisch, englisch, deutsch, polnisch)
- Ortsbeschreibung auf kuhlaendchen.de
Einzelnachweise




